Vielleicht....?

Meine großen Worte werden mich nicht vor dem Tod schützen

und meine kleinen Worte werden mich nicht vor dem Tod schützen
überhaupt kein Wort
und auch nicht das Schweigen zwischen den großen und kleinen Worten
wird mich vor dem Tod schützen.

Aber vielleicht - werden einige dieser Worte
und vielleicht - besonders die kleineren
oder auch das Schweigen zwischen den Worten
einige vor dem Tod schützen wenn ich tot bin?
(Erich Fried)

15. Mai 2017

Zeit und Raum

Uns Zeit denken
Uns Raum schenken
Raum und Zeit
in Liebe tränken.

Gedanken spüren
Worte hören
Gedanken und Worte
in Achtsamkeit führen.

In Augen blicken
Seelen sanft bedecken
Augen und Seele
in Zartheit entdecken.

In Küssen ertrinken
die Haut gebrauchen
Küsse und Haut
in Berührung eintauchen.

Uns sehend gehen lassen
in Erinnung verblassen
bis wir ....

Uns Zeit denken
Uns Raum schenken
Raum und Zeit
in Liebe tränken.

R.J.  26.3.17

3. Dezember 2016


Deep within the corners of my mind

I keep a memory of your faces
And I only pull it out when I long for your embrace
Deep within the corners of my mind
I'm haunted by your smile
As it promises me joys like a journey to a tropic isle
It's not hard to see what you do to me
It's like a page right out of fist time wave
Though I try to fight it all the word you write
Leave me standing in the starry robe in some tragic lovers place
But deep within the corners of my mind
I'm praying secretly that eventually in time
There'll be a place for you and me
That eventually in time
There'll be a place for you and me
There'll be a place for you and me
Deep within the corners of my mind

- Melody Gardot-

29. November 2016

Bob Marley über die Liebe:

 “Du wirst vielleicht nicht ihr erster, ihr letzter, oder ihr einziger sein.
Sie hat davor geliebt und sie wird vielleicht wieder lieben.
Aber wenn sie dich jetzt liebt, was für eine Rolle spielt das?

Sie ist nicht perfekt - du bist es auch nicht, und ihr zwei werdet zusammen vielleicht nie perfekt werden, aber wenn sie dich zum Lachen bringt, dich zum Nachdenken bringt, dich dazu bringt menschlich zu sein und Fehler zu machen, halte an ihr fest und gib ihr soviel du kannst.

Sie denkt vielleicht nicht jede Sekunde des Tages an dich, aber sie wird dir einen Teil von sich geben, von dem sie weiß, dass du ihn brechen kannst - ihr Herz.

Also verletze sie nicht, ändere sie nicht, analysiere sie nicht und erwarte nicht mehr als sie geben kann. Lächle, wenn sie dich glücklich macht, lass sie wissen, wenn sie dich verrückt macht, und vermisse sie, wenn sie nicht da ist.”

Fundstück 29.11.2015

7. Juni 2015

Eine Art Liebesgedicht


Wer sehnt sich nach dir
wenn ich mich nach dir sehne?

Wer streichelt dich
wenn meine Hand nach dir sucht?

Bin das ich oder sind das
die Reste meiner Jugend?

Bin das ich oder sind das
die Anfänge meines Alters?

Ist das mein Lebensmut oder
meine Angst vor dem Tod?

Und warum sollte
meine Sehnsucht dir etwas bedeuten?

Und was gibt dir meine Erfahrung
die mich nur traurig gemacht hat?

Und was geben dir meine Gedichte
in denen ich nur sage

Wie schwer es geworden ist
zu geben oder zu sein?

Und doch scheint im Garten
im Wind vor dem Regen die Sonne

Und es duftet das sterbende Gras
und der Liguster

Und ich sehe dich an und
meine Hand tastet nach dir

Erich Fried

8. August 2013

Die Macht des Wortes...oder:

...man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. 
A. Saint-Exypery

15. Januar 2012

Verwandlung

Aus dem Album: Liebesgedicht (nicht nur) von Frauen:
 
Weisst du den höchsten Zauber,
den du im Verborgenen geübt hast,
mir verwandelnd das Herz,
Auge
und prüfenden Sinn?
 
Jahre gossest du um
in eines Augenblicks Fülle:
Trete ich ein bei dir,
ist's, als geschah es noch nie.
 
Und es schlägt das Herz 
so wie mit Flügeln,
weil das vergangene Glück 
mich ins zukünftige trägt. 
(Fritz Usinger)

14. Januar 2012

Ich geh zu dir auf einem Seil...

Aus dem Album: Liebesgedicht - nicht nur - von Frauen

Ich geh zu dir auf einem Seil,
es ist links kein Weg,
es ist rechts kein Heil.
Es ist nichts als dieser schmale Steg.

So einfach ist alles geworden.
(Josef Guggenmoos)

3. Januar 2012

WIR

Aus dem Album: Liebesgedichte - (nicht nur) von Frauen
Ich war in schwarzen Pelz
und weißen Pelz gehüllt und
du zogst mich aus und dann
stelltest du mich in Goldlicht
und dann kröntest du mich,
während Schnee vor der Tür in
diagonalen Pfeilen fiel.
Während zwanzig Zentimeter Schnee
herunterkamen wie Sterne
in kleinen Kalkstücken,
waren wir in unseren Körpern
(diesem Raum, der uns begraben wird)
und du warst in meinem Körper
(diesem Raum, der uns überdauern wird)
und zuerst rieb ich deine
Füße mit einem Handtuch trocken,
denn ich war deine Sklavin
und dann nanntest du mich Prinzessin.
Prinzessin!

Oh, dann
stand ich auf in meiner Goldhaut
und warf die Psalmen nieder
und ich warf die Kleider nieder
und du nahmst das Zaumzeug ab
und du nahmst die Zügel ab
und ich tat die Knöpfe ab,
die Knochen,
die Verwirrungen,
die Neuengland-Postkarten,
die Nacht,
die Uhr im Januar,
und wir gingen auf wie Weizen.
Hektar um Hektar von Gold,
und wir ernteten,
wir ernteten.
(Anne Sexton 1929-1974)

26. Dezember 2011

Begegnung in den Gezeiten unserer beider Leben

Aus dem Album: Ritas Gedichte einer Romanze

Begegnung in den Gezeiten unserer beider Leben
…berührt das Wasser den trockenen Sand
benetzt und tränkt ihn
bis in den tiefsten Rand.

Das Wasser geht ….
Der Felsen steht -
lässt sich geschehen.
Offenbart seine klaffenden Wunden,
die das Meer nur kühlen,
aber doch nicht heilen kann.

Zerklüfftete Felsenarme
schenken Schutz
dem zarten keimenden Leben….
Er lächelt –
Der Schmerz  vergeht -
Was bleibt
sind Liebe und Vergeben.

R.J.

22. Dezember 2011

Deine Liebe ist...

für H.:
Wenn Du mich liebst,
dann ist's
als küsste mich die Meeresbrise
mal still
mal wild
mal fröstelnd mild.
Sie macht mich fühlen 
- mein Lieb -
wie Deine Liebe ist.
Sie kräuselt meinen Wellensaum
mal zart
mal ungestüm...
und weiß doch nichts
von meinen Tiefen.
Doch ...
Bewegtest du mich nicht 
- als Brise -
könnt' ich dich nicht berühren 
- als Meer.
D'rum lass mich spielen
mit Deinen Füßen
in Deiner Luft- und Leichtigkeit.
Die warmen Quellen meiner Tiefen - - - -
.... vielleicht magst du sie lieben
als Halt und Sicherheit?

14. Dezember 2011

Zen-Weisheit

Das ursprüngliche Wesen ist an sich Reinheit und Ruhe.
Nur das Sehen und Abwägen der Umstände verwirrt den Geist.

Hui-Neng

13. Dezember 2011

Als ich mich selbst zu lieben begann…


Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist.
Von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich:
Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich:
Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich:
Das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich:
Das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich:
Das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt:
Das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und
nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute
HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist LEBEN!


Von:
Charlie Chaplin
An seinem 70. Geburtstag
Am 16. April 1959

7. Dezember 2011

Grenze


Das Herz ist erfüllt 
vom Glück des Begehrens
vom Glück des Möglichen
und des Gewährens -

Doch da beginnt es schon ängstlich zu beben:
Es könnt ja eine Erfüllung geben...
Wir wollen nicht voll das Leben empfangen,
die Schwere des Glücks,
sie lässt uns nur bangen.

Töne? Ja schon -
Harmonien jedoch schrecken.
Wie gerne wir uns
Grenzen entgegenstrecken
wir lieben sie ewig
in ewigem Leiden
und sterben
ohne sie je zu erreichen...

(Sinaida Hippius 1869 - 1945)

22. November 2011

Meine Liebe ist...

ein goldenes Netz
mit dem ich dir
aus meinen Träumen
jede Nacht
Juwelen fische
Manchmal sind es Sterne
manchmal Perlen
manchmal Wunderblumen
aus Smaragd und Diamentenstaub
Unverbrauchte Wünsche
in meiner Liebe
goldenem Netz

(Barbara Brendler)

15. November 2011

Liebesgedichte? Immer wieder und immer wieder schön!

Immer noch schreiben die Dichter
Von der Liebe.
Sie sagen noch immer:
Du bist schön, meine Freundin.
Und:
Dein Haar ist ein Nest von Schlagen.
Seit tausend Jahren
Ist der Mond der Gefährte der Liebenden:
Träumender Mond – gelber Mond – bitteres Kräutergesicht.

Ein Bahnhof. Eine Straße.
Ein Leuchtturm.
Daneben beginnt schon der Traum:
Auf Siebensternenschuhn
Traumwandeln die Liebenden
Über das Seil
es ist rechts kein Weg,
es ist links kein Heil –
Bitter sind Mandeln und Mohn.

Orpheus und Eurydike,
Ophelia – Daphne – Isolde,
alles ist vorgeliebt.
Ewige Wiederkehr,
Ewiger Widerspruch.
Ewiges: Komm – Bleib – Geh.

Im Orden der Liebe
Währen Gelübde nicht ewig.
Der Mantel zerreißt,
auf der Haut die Zeichen der Fremdheit,
im Geröll des Versäumten:
die schreckliche Leere.

Wer bist du, den ich liebe?
Wo bist du, wenn du träumst, Gefährtin?

Fragen, Beschwörungen.
Registratur der Gefühle.
Aufzeichnungen des Flüchtigen:
Gedichte der Liebe.
Sprachgitter
Versperren das Reich der Liebenden
Verschlüssellungen,
Symbole:
Kranich – Delphin – und Krug.
Der Krug,
dunkel, bewahrend, zerbrechlich.
Der Krug für den Liebestrank.
Der Krug für die Tränen.
Der Krug, der zum Brunnen geht.
Im Rösselsprung
Zum Nahen zu Fernem,
von Bild zu Gleichnis
ist der Zugang behütet
vor flüchtigem Zugriff.

Befugt ist nur, wer liebt.


(Christine Brückner)


Dieser Text ist das „Nachwort“ aus dem Buch „Botschaften der Liebe – In deutschen Gedichten des 20. Jahrhunderts“ - herausgegeben von Christine Brückner (* 10. Dezember - † 21. Dezember ) einer deutschen Schriftstellerin.

Zentrale Anliegen in ihren eigenen Werken waren Sinnstiftung, Moral und auch Trost in der durchaus auch unterhaltsamen Behandlung elementarer menschlicher Themen insbesondere aus der Frauenperspektive. Diese gründeten im protestantischen Weltbild der Autorin als Pastorentochter. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, die aus der Perspektive der Frau vorwiegend Probleme von Liebe, Ehe und Partnerschaft thematisieren und Möglichkeiten der weiblichen Selbstverwirklichung durchspielen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Br%C3%BCckner

11. November 2011

Über das "Vergleichen" - (Krishnamurti)

Aus dem Album: Krishnamurti-Zitate
Wenn du vergleichst und abwägst, dann bist du bloß dem Ehrgeiz und Konkurrenzdenken verhaftet. Dann ist dein Ziel ein Erfolg, in dem das Versagen schon enthalten ist. Jeder Vergleich beruht auf Autoritätsdenken, nach dem du dich selbst beurteilst. Aber Autorität verhindert Verstehen. Ein Vergleich mag das gewünschte Resultat hervorbringen, aber er steht wahrer Selbsterkenntnis im Weg.

Ohne Vergleiche zu leben erfordert große Intelligenz und Sensibilität, weil es dann keine Beispiele mehr gibt. Es gibt nichts, was sein sollte, keine Ideale und keine Helden. Wir beginnen mit dem, was tatsächlich ist. Um zu verstehen, was tatsächlich ist, brauchen wir keine Vergleiche. Wenn wir vergleichen, zerstören wir das, was ist.

10. November 2011

Über das Verstehen (Krishnamurti-Zitat)

Aus dem Album: Fundstücke - Krishnamurti-Zitate -
Verstehen findet nur statt, wenn du dich in einer großen Krise befindest und du keine Lösung mehr siehst. Dann wird dein Geist ganz still und in dieser Stille tritt das Verstehen ein. Das ist allen von uns schon einmal geschehen. Wenn du mit etwas konfrontiert wirst, für das es einfach keine Lösung gibt, versuchst du alles: Du fragst andere, du besprichst es, du forscht nach, du analysierst es und so weiter und trotzdem gibt es keine Lösung. Plötzlich, wenn du gar nicht mehr dran denkst, ist da Klarheit, Verstehen, weil der Geist in einem bestimmten Augenblick in Bezug auf das Problem ganz still geworden ist. Nur dann setzt Verstehen ein.

Aber...

Aus dem Album: Fundstücke Erich Fried
Zuerst habe ich mich verliebt
in den Glanz deiner Augen
in dein Lachen
in deine Lebensfreude

Jetzt liebe ich auch dein Weinen
und deine Lebensangst
und die Hilflosigkeit
in deinen Augen

Aber gegen die Angst
will ich dir helfen
denn meine Lebensfreude
ist noch immer
der Glanz deiner Augen

9. November 2011

Der verlorene Schlüssel


Eine Gruppe von Leuten stieß eines späten Abends auf Nasruddin Mullah als er auf seinen Händen und Knien unter einer Straßenlaterne herumkroch.
„Was suchst Du?“ fragten sie ihn.
„Ich habe die Schlüssel zu meinem Haus verloren,“ antwortete er.
Alle gingen Sie auf die Knie, um ihm bei der Suche zu helfen, aber nach einer Zeit ohne irgendetwas zu finden fragte ihn jemand, wo er die Schlüssel ursprünglich verloren hatte.
„Da drüben, irgendwo im Dunklen,“ antwortete Nasruddin.
Einer fragte: „Warum suchst Du dann hier unter der Laterne?”
„Weil hier mehr Licht ist,“ antwortete Nasruddin.